Die Gruppe Fylkja Nordan beschäftigt sich mit der Darstellung eines freien Söldnerbundes zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert n.Chr.
Jener Zeitraum des Mittelalters war geprägt durch massiven Wandel der Herrschaftsansprüche auf dem europäischen Kontinent, aber auch die Zeit der langfristigen Bildung von Nationen, die in gleicher Form bis in die Neuzeit Bestand haben sollen. Als Resultat daraus war insbesondere das frühe 11. Jahrhundert ein Zeitalter ständiger Konflikte, das wiederum die Kriegsreisenden aller Nationen auf den Plan rief. Diese frühen Formen der Söldner schlossen sich ganz ungeachtet ihrer Herkunft, Religion, oder sonstiger Weltanschauungen zu freien Verbänden zusammen, die mit samt ihrem Hab und Gut, so wie ihren Familien durch die Lande zogen, um in den Dienst desjenigen zu treten, der ihnen am meisten an Kriegsbeute in Aussicht stellte.
Zu jener Zeit bildeten sich aus den einstigen Seeräubern der Nordmeere, den Wikingern, die ersten Nationen des Nordens, aus denen später z.B. das dänische und englische Königreich, so wie das Zarenreich Russland hervorgehen sollte.
Die Bewohner der irischen Insel lebten, angesichts des gewonnenen Freiheitskampfes gegen die Wikinger, in einer eher unabhängigen und freien Epoche ihrer Geschichte, aber sahen sich jedoch direkt mit der heraufziehenden Bedrohung durch die erstarkenden Engländer und deren Expansionspläne konfrontiert. Auch die eigenständige Entwicklung der katholischen Glaubensform, der irisch-katholischen Kirche und ihrer Missionare, ist eines der fortwährend prägende Merkmale des irischen Mittelalters.
Im Zentrum Europas blühte das Fränkische Reich auf und zerfiel alsbald in 2 Teile aus denen später die Nationen Frankreich und das heilige römische Reich deutscher Nation hervorgehen. Beide sollen die kommenden Jahrhunderte des Mittelalters maßgeblich prägen.
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Nun, wie mag das Leben zu dieser Zeit, beeinflusst von Umbruch und Wandel der Gesellschaften und der fast zwei Jahrhunderte andauernden Herrschaft und Kultureinflüsse der Nordmänner in fast allen Teilen Europas ausgesehen haben ?
Die Gruppe Fylkja Nordan versucht eben diesen Teil der "alltäglichen" Geschichte, der noch zu großen Teilen eher im Dunkeln der Forschung steht, zu beleuchten, mit Leben zu erfüllen und erlebbar zu machen. Sicherlich entsteht dadurch eine nicht immer belegbare Darstellung des Lebens im Mittelalter und lässt somit Raum für Interpretationen, aber gerade dies macht den Teil der "experimentellen Archäologie" gerade erst so interessant. So kommt auch hier das Motto so vieler zum Tragen wenn sie auf nicht wissenschaftlich belegte Details treffen :
Es gab die Menschen und das Material, der Rest ist Geschichte.